Naive Vorschläge vom Ethikrat: Ein Frontalangriff auf Marktwirtschaft und gesunden Menschenverstand
In einer Welt, in der Pragmatismus und ökonomische Vernunft die Säulen des Fortschritts bilden, scheint der Deutsche Ethikrat einen verhängnisvollen Pfad einzuschlagen. Mit seiner jüngsten Stellungnahme zur Klimagerechtigkeit bewegt sich das Gremium nicht nur auf dünnem Eis, sondern verirrt sich in einem Labyrinth aus Utopien, die mit der realen Welt wenig gemein haben. Der Versuch, die Marktwirtschaft in den reichen Ländern zu demontieren und durch ein System der Umverteilung zu ersetzen, offenbart eine bemerkenswerte Naivität über grundlegende ökonomische Zusammenhänge und die Funktionsweise unserer Gesellschaft.
Der Ethikrat, unter dem Deckmantel der Klimagerechtigkeit, greift tief in die Kiste der egalitaristischen, suffizientaristischen und prioritaristischen Ideen. Diese Theorien, die eine gleichmäßigere Verteilung von Ressourcen fordern, klingen zwar nobel, doch ihre Umsetzung in der Realität wirft eine Vielzahl von Problemen auf. Die Vorstellung, dass man einfach Schwellenwerte für Ressourcen definieren kann, um allen ein gutes Leben zu ermöglichen, klingt zwar verlockend, doch sie ignoriert die Komplexität und Vielfältigkeit menschlicher Bedürfnisse und Lebensumstände.
Die Verquickung von Klimapolitik mit entwicklungspolitischen Zielen, wie dem Zugang zu Bildung, mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen. Doch bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass dies zwei völlig verschiedene Problembereiche sind, die jeweils spezifische Lösungsansätze erfordern. Der Ethikrat verliert sich in der Illusion, man könne Einkommen und Vermögen global nach Belieben umverteilen, ohne die Produktivität und Wirtschaftsleistung – den Kuchen, den es zu verteilen gilt – zu schmälern.
Die Forderung nach einem Ende der Marktwirtschaft in reichen Ländern ist nicht nur eine gefährliche Fehleinschätzung der Grundlagen unseres Wohlstands, sondern auch ein Schlag ins Gesicht für all jene, die an den Segnungen der freien Marktwirtschaft teilhaben. Die Erfahrung lehrt uns, dass Wachstum und Wohlstand auf der Qualität der Institutionen, der Sicherheit von Eigentumsrechten und der Rechtsstaatlichkeit beruhen. Der Ethikrat ignoriert diese Tatsachen und setzt stattdessen auf Kompensationszahlungen und Umverteilung – ein Rezept für ökonomischen Niedergang und materielle Verarmung.
Das Tragische an dieser Herangehensweise ist nicht nur der offensichtliche Mangel an ökonomischem Verständnis. Der Ethikrat untergräbt damit auch die Unterstützung für eine pragmatische und effiziente Klimapolitik, die breite Teile der Gesellschaft erreichen könnte. Indem er sich für radikale Konzepte wie das Ende der Marktwirtschaft ausspricht, isoliert er sich von der gesellschaftlichen Mitte und macht die Klimapolitik zum Spielball ideologischer Randgruppen.
In Zeiten, in denen wir mehr denn je auf technologische Innovationen, wirtschaftliche Dynamik und pragmatische Lösungen angewiesen sind, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen, ist der Kurs des Ethikrats nicht nur ein Irrweg, sondern eine direkte Bedrohung für unseren Wohlstand und unsere Zukunft. Es ist an der Zeit, zu einer Klimapolitik zurückzukehren, die auf Vernunft, Machbarkeit und dem Schutz unserer ökonomischen Grundlagen basiert. Nur so können wir hoffen, die bevorstehenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu sichern.
Quelle: WELT.de