Kommentar: Der grüne Irrweg – Deutschlands Autoherz blutet aus

 


Kommentar: 

Der grüne Irrweg – Deutschlands Autoherz blutet aus

In Baden-Württemberg dröhnt es nicht mehr so, wie es einst der Stolz der Republik war. Wo früher die Motoren von Daimler, Porsche und Bosch den Wohlstand einer ganzen Region befeuerten, herrscht zunehmend Stille. Fabrikhallen, die jahrzehntelang Sinnbild für Fortschritt, Fleiß und Erfindergeist standen, drohen zur Kulisse einer Politik zu werden, die ihre eigenen Grundlagen zerstört.

Mit religiösem Eifer wurde das Elektroauto zum Heilsbringer verklärt. Berlin und Brüssel überboten sich in Regelwerken, Verboten und Förderprogrammen, als ließe sich eine jahrzehntelang gewachsene Industrie auf Knopfdruck umbauen. Benziner und Diesel – jahrzehntelang Garant für deutsche Exporterfolge – wurden zu Feindbildern degradiert. Die Botschaft: Nur das E-Auto hat eine Zukunft. Die Realität: Innerhalb eines Jahres sind in Deutschland 100.000 Industrie-Jobs verschwunden.

Besonders hart trifft es Baden-Württemberg, das Herz der deutschen Autoindustrie. Für viele Familien war „Mir schaffe beim Daimler“ weit mehr als ein Arbeitsplatz – es war Identität, Stolz und Lebensgrundlage. Heute bangen diese Menschen um ihre Existenz. Was Generationen aufgebaut haben, wird von einer ideologisch verblendeten Politik aufs Spiel gesetzt.

Natürlich gibt es Faktoren, die nicht in Berlin zu verantworten sind. Putins Angriffskrieg hat die Energiepreise explodieren lassen. Die Konkurrenz aus China, die E-Autos günstiger und schneller auf den Markt bringt, ist eine enorme Herausforderung. Aber es ist die deutsche Politik, die unsere Industrie zusätzlich knebelt, statt sie zu stärken. Während Peking Milliarden in die Batterieproduktion pumpt und Washington mit Steuervergünstigungen lockt, bekommt die deutsche Autoindustrie von ihrer Regierung vor allem Verbote und Bevormundung.

Die angebliche „Transformation“ entpuppt sich als Kahlschlag. Bosch kündigt 13.000 Stellen in Deutschland, weitere große Zulieferer ziehen nach. Ganze Zulieferketten brechen weg, weil ein Elektromotor nun mal deutlich weniger Teile benötigt als ein Verbrenner. Jeder zweite Job in der Autoindustrie hängt jedoch am klassischen Antrieb. Und während Politik und Aktivisten von der schönen neuen Welt schwärmen, stehen hierzulande tausende Facharbeiter vor der bitteren Realität: Sie werden schlicht nicht mehr gebraucht.

Die Quittung für das grüne Märchen ist längst da. Doch die Politik weigert sich, sie zur Kenntnis zu nehmen. Stattdessen redet man sich die Lage schön. Von „Chancen der Transformation“ ist die Rede, während in Wahrheit hochqualifizierte Ingenieure und Fachkräfte zum Sozialamt geschickt werden. Es ist ein beispielloser Verlust an Wissen, Können und Wettbewerbsfähigkeit.

Wer die Geschichte der deutschen Wirtschaft kennt, weiß: Wohlstand entsteht nicht durch politische Vorgaben, sondern durch den Erfindergeist von Unternehmern und Ingenieuren. Ludwig Erhard sprach einst vom „Wohlstand für alle“ – nicht, weil Politiker wussten, wie man Autos baut, sondern weil sie der Industrie die Freiheit gaben, das zu tun, was sie am besten kann.

Genau das braucht es jetzt wieder: Freiheit statt Bevormundung. Die Industrie muss selbst entscheiden, welchen Antrieb sie baut und wie sie auf die Herausforderungen des Marktes reagiert. Wenn Kunden E-Autos wollen, werden die Hersteller sie liefern. Wenn der Hybrid oder der synthetische Kraftstoff bessere Lösungen bietet, dann sollte man auch das zulassen. Technologieoffenheit statt Zwang ist das Gebot der Stunde.

Baden-Württemberg steht an einem Scheideweg. Entweder wir machen weiter mit einem Kurs, der auf Kosten von Millionen Existenzen ein ideologisches Experiment durchzieht. Oder wir kehren zurück zu Vernunft, Wettbewerb und technologischem Pragmatismus.

Die Politik muss endlich begreifen: Arbeitsplätze sind kein Kollateralschaden für grüne Wunschträume. Sie sind das Fundament, auf dem unser Wohlstand ruht. Und dieser Wohlstand steht auf dem Spiel.