Die Zukunft lässt sich nicht berechnen. - Die Irrungen des "Club of Rome"

Die falschen Prognosen mathematischer Prognosemodelle

 Von Dipl.-Math. Klaus-Dieter Sedlacek

Der Club of Rome, eine einflussreiche Gruppe in den 1970er-Jahren, hatte keine erfolgreichen Vorhersagen gemacht, und einige wurden als grotesk falsch erkannt. Trotzdem wird der Club von der selbsternannten "Letzten Generation" heute als Autorität in Bezug auf den Klimawandel betrachtet. Der Club of Rome warnte bereits 1972 vor den "Grenzen des Wachstums" und vor einer drohenden Klimakatastrophe, die jahrzehntelang ignoriert wurde. Es wird jedoch in Frage gestellt, ob ihre Vorhersagen tatsächlich wissenschaftlich fundiert waren.


Der Club of Rome warnte unter anderem vor dem baldigen Ende der Vorräte an Kohle und Gas, was zu Kälte und Hunger führen würde. Er schlug vor, dass Kernenergie eine mögliche Alternative sein könnte, die auch die Freisetzung von Kohlendioxid reduzieren würde. Obwohl der Club die Auswirkungen von CO2 nicht als ein mögliches Problem betrachtete, warnte er vor der indirekten Erwärmung der Atmosphäre durch freigesetzte Wärme. Dies wurde jedoch nur in einer Randnotiz erwähnt.
 

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) prognostizierte in einer Studie, die von der Volkswagenwerk-Stiftung unterstützt wurde, dass bis 1994 alle Vorräte an Gas aufgebraucht sein würden, gefolgt von Öl im Jahr 1992. Auch andere Rohstoffe wie Gold, Quecksilber, Kupfer und Aluminium wurden als knapp in den kommenden Jahren angesehen. Diese Prophezeiungen wurden nicht von jungen Aktivisten, sondern von renommierten Wissenschaftlern erstellt, darunter Gründern des Club of Rome.

Die falschen Prognosen mathematischer Prognosemodelle


Der Club of Rome hat sich in seinen Prognosen jedoch geirrt, da er nur bisherige Entwicklungen mathematisch hochgerechnet und keine zukünftigen technischen Innovationen oder Entdeckungen von natürlichen Ressourcen berücksichtigt hatte oder berücksichtigen konnte. Und die gesellschaftlichen Entwicklungen lassen sich noch weniger in mathematische Modelle pressen. In der ersten Studie des Club of Rome hieß das Horrorszenario nicht "Klimakatastrophe", sondern "Bevölkerungsexplosion".
Die Studie des Club of Rome von 1972 hat das schnelle Wirtschaftswachstum der UdSSR und Japans prognostiziert, während eine Katastrophe für China erwartet wurde. Die Prämisse, dass das Wirtschaftswachstum die Kluft zwischen reichen und armen Ländern vergrößern würde, war fehlerhaft. Heute existiert die UdSSR nicht mehr, Japan wächst langsamer und China erreichte in den letzten Jahren Wachstumsraten von bis zu 15,2 Prozent.
Die Wirtschaftsprognosen von damals haben sich somit nicht bewahrheitet, insbesondere in Bezug auf China. China hat seit den 1970er Jahren ein enormes Wirtschaftswachstum erlebt und ist heute die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und hat seit 2014 das größte kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt der Welt. Auch andere Länder wie Indien haben ihr Bruttoinlandsprodukt gesteigert und die Lebensbedingungen vieler Menschen verbessert.
Die chinesische Bevölkerungsexplosion ist durch den Wohlstand und die Verbesserung der sozialen Sicherheitssysteme zurückgegangen, was zur Abschaffung der Ein-Kind-Politik führte. Allerdings schrumpft die Bevölkerung nun und altert, was ein Problem darstellt. Die in dem Buch "Grenzen des Wachstums" prognostizierte Hungersnot ist nicht eingetreten, die Zahl der Hungernden ist sogar zurückgegangen, aber durch andere Ursachen, nicht Überbevölkerung.
 

In Nordrhein-Westfalen konnte beispielsweise durch eine ambitionierte Umweltpolitik in den letzten Jahrzehnten sogar die Belastung durch Blei und Cadmium für die Bevölkerung deutlich reduziert werden. Auch Flüsse wie Rhein, Ruhr oder Saale sind heute sauberer als vor ein paar Jahrzehnten.
 

Die Autoren einer kritischen Biografie über den chinesischen Führer Xi Jinping erkennen an, dass Chinas schnelle wirtschaftliche Entwicklung Umweltprobleme verursacht hat, aber Xi hat erkannt, dass Umweltzerstörung eine Gefahr darstellt und ihre Verhinderung zu einer obersten Priorität gemacht. Er zeigte sein Engagement für den Umweltschutz während der Olympischen Spiele 2008 in Peking, wo er 2.000 Fabriken aus der Stadt verbannte, Kohle durch Gasheizungen ersetzte und Fahrbeschränkungen auf der Grundlage von ungeraden oder geraden Nummernschildern einführte.

Weltuntergangs-Prophezeiungen


Der UN-Generalsekretär warnte auf einer Klimakonferenz vor der fortschreitenden Klimakrise und dass die Welt auf dem Weg zur "Klimahölle" sei. Einige Klimaaktivisten sehen das als Weckruf, um Maßnahmen zu ergreifen, während andere glauben, dass der Weltuntergang schon länger prophezeit wird und nahe ist.
Der prophezeite Weltuntergang sah jedoch Anfang der 1970er Jahre anders aus. Der "Spiegel" schrieb bereits 1974 über eine bevorstehende Eiszeit.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass die fortschreitende Abkühlung des Nordatlantiks am Anfang stand: Die durchschnittliche Meerestemperatur sank dort in den letzten 20 Jahren von 12 Grad Celsius auf 11,5 Grad. Diese Abkühlung stoppte nach Erkenntnis der Wissenschaftler die allgemeine Erwärmung des Weltklimas um insgesamt 0,7 Grad zwischen 1890 und 1945.

Die neue Weltuntergangs-Prophezeiung


In den fast 30 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte sich der Trend der Abkühlung des Nordatlantiks um. Der starke Anstieg der CO₂-Emissionen aufgrund des industriellen Wachstums hatte damals keinen Einfluss auf das Klima. 

Etwa 10 Jahre später, im August 1986, machte der „Spiegel“ eine Klimawende aus und warnte vor dem Anstieg des Meeresspiegels. Der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ und heutige Aktivisten haben reale Probleme aufgezeigt, während Politiker oft drastische Warnungen aussprechen, um das Schlimmste zu verhindern.  

Aber was wirklich kommt, kann durch kein mathematisches Prognosemodell berechnet werden.

 

 

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