Archäologen entdecken ältesten Kühlschrank der Welt in sumerischer Taverne!
Künstlerische Darstellung einer mesopotamischen Taverne. |
Archäologen haben bei Ausgrabungen im ehemaligen sumerischen Zentrum Lagasch eine Taverne aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. entdeckt. Diese enthielt einen der ältesten Kühlschränke der Welt und bestand aus einem Sitzbereich unter freiem Himmel und einem Küchenbereich. Die Taverne soll nun bei der Aufschlüsselung des Lebens der Bürger von Lagasch vor 5000 Jahren helfen.
Die Ausgrabungen werden seit 2019 mit Hightech-Instrumenten durchgeführt, wie Wärmebildtechnik und Magnetometrie. Die Forscher untersuchten ein Stadtviertel, in dem gewöhnliche Bürger lebten und arbeiteten, und stießen dabei auf die Taverne, die sich im Außenbereich aus langen Steinbänken und einer Küche mit einem Ofen, Vorratsbehältern und einem Tonkrugkühler zusammensetzte.
Dieser Fund ist besonders bedeutend, da er einen Einblick in das tägliche Leben und die sozialen Aktivitäten im alten Mesopotamien gibt. Die Existenz des Kühlschranks, auch bekannt als Tonkrugkühler oder Zeer, zeigt, dass die Menschen bereits vor tausenden von Jahren erkannten, wie wichtig es ist, Lebensmittel frisch zu halten. Dieser Fund ist ein weiteres Beispiel für die hohe Technologie und den Forschungsdrang der Menschen in der Antike.
Symbolbild der Ausgrabung |
Das Forschungsteam hofft, dass weitere Ausgrabungen in diesem Bereich weitere wichtige Informationen zum Leben und Alltag in Lagasch ans Licht bringen werden. Die Auswertung der Funde aus der Taverne wird nun weiter fortgesetzt, um noch tiefer in das Leben der Menschen vor 5.000 Jahren eintauchen zu können.
Insgesamt ist die Entdeckung einer Taverne mit integriertem Kühlschrank ein wichtiger Schritt in Richtung eines besseren Verständnisses für die Geschichte Mesopotamiens.
Lagasch war eine sumerische Stadt, die sich in Süd-Mesopotamien vor 6000 Jahren entwickelte und im Laufe der Geschichte immer wichtiger wurde. Ursprünglich war Lagasch Teil eines Stadtstaates, der auch die Städte Girsu und Niĝin einschloss. Bis 3000 v. Chr. entwickelte sich Lagasch jedoch zu einem bedeutenden Zentrum Süd-Mesopotamiens und einem wichtigen Ort der sumerischen Hochkultur. Lagasch war eine der größten Stätten im Südirak und hatte eine wichtige politische, wirtschaftliche und religiöse Bedeutung. Es war auch ein bedeutendes Bevölkerungszentrum, das Zugang zu fruchtbarem Land und handwerklicher Produktion hatte.